Der Kreistag des Kreises Düren stellt sich klar gegen Rechtsextremismus und steht ein für Demokratrie, Toleranz und Vielfalt.
In der Sitzung von Dienstag, 20. Februar, verabschiedete der Kreistag des Kreises Düren eine entsprechende Resolution die von den Fraktionen von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, UWG und den Kreistagsmitgliedern der Linken unterzeichnet wurde.
Die Resolution im Wortlaut:
Der Kreis Düren steht für Demokratie, Toleranz, Menschenwürde und Vielfalt. An den vergangenen Wochenenden demonstrierten über zwei Millionen Menschen in ganz Nordrhein-Westfalen und in der Bundesrepublik für den Erhalt und die Stärkung von Menschenrechten, unseres demokratischen Rechtsstaates und unserer vielfältigen Gesellschaft. Auf Demonstrationen von Aachen bis Wuppertal versammelten sich jeweils Tausende und Zehntausende, um friedlich ein Zeichen gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus, sowie jegliche verfassungsfeindliche und antidemokratische Einstellungen zu setzen. So auch in unserem Kreis bei eindrucksvollen Versammlungen in Düren und Jülich.
Mit einer investigativen Recherche deckten Journalistinnen und Journalisten konkrete Pläne von Rechtsextremen zur Zwangsdeportation von Millionen Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland auf. Dieses Treffen von AfD- Funktionären mit Mitgliedern der Identitären Bewegung hat uns alle schockiert. Wir nehmen es nicht hin, dass sie Angst und Hass in unserem Kreis und in seine Städte und Gemeinden schüren! In unserem Kreis leben Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen – als Nachbarinnen und Nachbarn, als Kolleginnen und Kollegen, als Freundinnen und Freunde, als Familie. Das ist die Lebensrealität in unseren örtlichen Gemeinschaften, seien sie ländlich oder städtisch geprägt. Das macht uns aus, seit vielen Jahrzehnten. Zu uns gehören alle Menschen, die hier leben. Sie bereichern den Kreis Düren mit ihrem kulturellen Hintergrund und ihrer Vielfalt. Sie haben in einem durch seine Industrie geprägten Kreis mit ihrer Arbeit zu unserer aller Wohlstand beigetragen. Wir akzeptieren nicht, dass sie und ihre Familien, dass sogar Kinder im Kreis Düren Angst davor haben müssen, von hier vertrieben zu werden. Unterschiedliche Meinungen, unterschiedliche Bewertungen politischer Themen, auch unterschiedliche Positionen zur Migrations- und Asylpolitik sind Teil unserer Demokratie. Demokratie braucht Auseinandersetzung, Demokratinnen und Demokraten müssen auch Streit aushalten und Widerspruch akzeptieren. Was wir nicht akzeptieren, ist, wenn der Kern unserer Verfassung und die Basis unseres Zusammenlebens angegriffen wird: die Würde des Menschen.
Menschenwürde, Demokratie und Rechtsstaat müssen immer wieder neu verteidigt werden. Eine wehrhafte Demokratie lebt von einer aktiven und wachen Zivilgesellschaft vor Ort. Die Menschen, die aktuell gemeinsam auf die Straßen gehen, um Farbe zu bekennen für Demokratie und Menschenwürde, senden ein klares Signal der Solidarität – und gegen die Spaltung in unserem Kreis Düren und andernorts. Diesem Signal der Solidarität für die Demokratie, die Menschenwürde, die Toleranz und die Vielfalt schließt sich der Kreistag an.
Nie wieder ist jetzt!
Hier finden Sie die Resolution auf der Website des Kreises Düren:
Resolution des Kreises Düren für Demokratie, Toleranz, Menschenwürde und Vielfalt